Workshop – Berechnete Tiere – Technik und Verdatung in den Human-Animal-Studies


Workshop: Berechnete Tiere. Technik und Verdatung in den Human-Animal-Studies
22. und 23. April 2016 | Blue Square | Tagungsebene 5

Freitag, 22. April 2016
11:00-11:15 | Stefan Rieger (Bochum) Begrüßung und Einführung

Moderation | Sylvia Kokot (Bochum), Cecilia Preiß (Bochum)

11:15-12:15 | Oliver Bendel (Windisch) Überlegungen zur Disziplin der Tier-Maschine-Interaktion

Mittagspause
13:00-14:00 | André Krebber (Kassel) Kong vs. Machine: Tierkonzepte zwischen medialer und ästhetischer Vermittlung

14:00-15:00 | Hermann Auernhammer (München)
Precision Farming zwischen Realität und systemtechnischen Möglichkeiten

Kaffeepause

15:30-16:30 | Ina Bolinski (Bochum) Berechnung und Berechenbarkeit: Nutztiere in smarten Umgebungen

16:30-17:30 | Thomas Schmickl (Graz) Biohybrid systems – Tiere, Pflanzen, Roboter, Agenten und Algorithmen
Samstag, 23. April 2016
9:30-10:30 | Sibylle Hahshold (Graz) Von Bienen, Robotern und Algorithmen
10:30-11:30 | Jan Müggenburg (Lüneburg) U-Boot vs. Pinguin. Zum Verhältnis von Tier und Widerstand in der Bionik
Kaffeepause
12:00-13:00 | Abschluss

Der Workshop möchte mit den berechneten Tieren einerseits solchen Wesen nachspüren, die ihre Existenz technischen Verfahren verdanken und ihren Ursprung im Computer haben. Andererseits sollen auch Tiere, die aufgrund von verschiedenen Techniken zu “verdateten Tieren” oder durch technische Apparaturen selbst zum Datengenerator werden im Fokus stehen. Mit der Fügung der berechneten Tiere werden somit zwei aktuell entfernte Topoi bemüht: Das Tier, das als Verkörperung natürlicher Intuition und vom Instinkt geleitet gilt, gerät im Modus des Berechnens an Konzepte von Rationalität und an die Möglichkeit der Verkörperung in und durch technische Prozesse. Zu fragen ist daher, in welchem Verhältnis Tier und Technik zueinander stehen. Und zu fragen ist ferner, wie sie im Zuge der Verdatung einen neuen veränderten Status erlangen, indem die Auflösung der vormals scharfen Grenzen in Bezug auf Natur und Kultur neue Formen des Miteinanders und des Wissens, also von Sozialität und Epistemologie hervorbringen.
Im interdisziplinären Austausch sollen diese Tiere innerhalb unterschiedlicher Projekte in den Blick geraten. Diskutiert werden sie etwa bei ihrer Einbeziehung in Planungsprozesse, innerhalb von veränderten Bedingungen der Tierhaltung und bei der technikgestützten Rückverfolgbarkeit von Tieren in globalen Kontexten. Eine entsprechende fachübergreifende Diskussion findet unter Berücksichtigung aktueller Diskurse innerhalb der Human-Animal-Studies statt.

Der Workshop findet statt im Rahmen des DFG-Projekts: Das verdatete Tier. Zum Animal Turn in der Medienwissenschaft.

Um Anmeldung per E-Mail an ina.bolinski@rub.de wird bis zum 15. April 2016 gebeten.


Christian Heinke