Dritter Workshop der AG Comicforschung der Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM) Universität zu Köln, 2. und 3. März 2017, Raum: S 78, Philosophikum (Gebäude 103), Universitätsstraße 4, 50923 Köln Auf dem Prinzip der Differenz und Wiederholung, der Redundanz und Variation basierend, ist die (serielle) Ästhetik des Comics durch eine grundlegende performative sowie selbstreflexive Struktur gekennzeichnet. Dieses strukturelle Charakteristikum wird bereits beim frühen Zeitungscomic immer wieder für Pointen genutzt und findet sich in allen Comicproduktionen – unabhängig von Genre, Zielpublikum oder anderweitiger Zuordnungen und Kategorisierungen – wieder. Dabei sind verschiedene Modi der Selbstreflexivität in ihrer spezifischen Ausprägung auch aus anderen Medien bzw. Künsten bekannt, etwa Malerei, Film, Theater und Literatur, deren wissenschaftliche Erschließung Instrumentarien für die Auseinandersetzung mit Techniken der Selbstthematisierung im Comic liefern können. Die gezielte Thematisierung und Wiederholung/Wiederaufführung des Mediums kann unterschiedliche Formen annehmen, wie etwa die Reflexion des künstlerischen Herstellungsprozesses oder die Selbstdarstellung der Comickünstler/innen im eigenen Werk. Die immanente Selbstbezüglichkeit des Comics zeichnet sich aber ebenso durch ein Spiel mit den Möglichkeiten der eigenen Darstellungsmittel aus, welches nicht nur das Aufzeigen, sondern auch das Aufbrechen und Erweitern medialer Konventionen mit sich bringt. So vielfältig die Erscheinungsweisen der Selbstreflexivität im Comic sind, so divers sind auch deren interpretatorische Zusammenhänge. Selbstreflexiven Comics wird einerseits in werkinterner Perspektive eine besondere Wert- und Kunsthaftigkeit zugeschrieben, weil sie ihre Künstlichkeit ausstellen und den Wissenshorizont der Produzent*innen über Geschichte und Gestaltungsbedingungen des Mediums ausstellen. Andererseits kommt derartigen Comicproduktionen in ideologiekritisch-werkexterner Perspektive Aussagewert über die mediale Konstruktion von Wirklichkeit zu. Neben diesen Kontrapunkten sind weitere Interpretationsmodelle denkbar und im Rahmen des Workshops zu diskutieren. Das Programm des Workshops, welches 20 Impulsvorträge und eine rahmende Keynote von PD Dr. Ole Frahm (Frankfurt) umfasst, ist online und kann unter folgendem Link eingesehen werden:
https://agcomic.wordpress.com/category/ag-workshop/
ANMELDUNG Aufgrund begrenzter Raumkapazitäten ist die Teilnahme am Workshop ausschließlich nach vorheriger Anmeldung möglich.
Diese ist bis zum 17. Februar 2017 per E-Mail an agworkshop2017@gmail.com zu richten.
ORGANISATION Nina Heindl (Universität zu Köln, Kunsthistorisches Institut) Véronique Sina (Ruhr-Universität Bochum, Institut für Medienwissenschaft)