Ergänzender Kommentar zum Seminar " Kino und Gewalt " von Vertr.-Prof. Bernhard Groß:
051 767 Kino und Gewalt
M.A.: Vertiefendes Modul
2st., Mi 10-12, GA 1/153
BEGINN: 16.10.2012
Das italienische Kino, so die These des Seminars, zeigt und thematisiert seit den 1930er Jahren immer wieder gesellschaftliche Gruppen, die im realpolitischen Zusammenhang des faschistischen und dann demokratischen Staates ausgeschlossen werden. Dieser Ausschluss findet im gesellschaftlichen Zusammenhang oft gewalttätig statt, wovon die jüngere italienische Geschichte bis heute geprägt ist – und deren strukturelle Unsichtbarkeit das Kino wieder thematisiert. Das Seminar will die Frage stellen, inwieweit unter der genannten These sich eine Kontinuität des italienischen Kinos von den 1930er Jahren bis heute beschreiben lässt, die quer steht zu den Einteilungen von Genre- und Autorenkino, von Neorealismus, dessen Färbungen, der „Dekadenz“ der 1960er Jahre usw. Wir wollen uns dazu einen Überblick über die italienische Geschichte und ihre historischen Deutungen verschaffen, Theorien zur ästhetischen Darstellung von Gewalt erarbeiten und neorealistische Filme ebenso wie rosa Komödien der 50er Jahre, Autorenfilme der 1960er bis heute (Antonioni bis Moretti) wie auch die Genres des Giallo, Spaghettiwestern und Polizeifilm exemplarisch analysieren. Italienischkenntnisse sind nicht nachteilig, aber keine Bedingung für die Teilnahme am Seminar. Texte werden zu Beginn des Semesters in einem Blackboard-Kurs zur Verfügung gestellt, die Filme gibt es als Seminar-Files zu Beginn des Semesters in der Mediathek.