Abstract
Museen sind stets auch virtuelle Räume: Als Einrichtungen des gemeinsamen Erinnerns schlagen sie Brücken zwischen dem An- und Abwesenden, der Materialität ihrer Exponate und einer Vergangenheit, die nur in ihren Hinterlassenschaften ihr Wirklichsein zu behaupten vermag. Dennoch sind in einer Gesellschaft, für die Virtualität Normalität geworden ist, die Institution Museum und ihr Umgang mit den längst nicht mehr ›neuen‹ Medien nach wie vor Austragungsorte erhitzter Debatten über das ›Echte‹, das ›Authentische‹ und die Erfahrbarkeit des Wirklichen. Dennis Niewerth geht der Frage nach, worin die »Virtualisierung des Musealen« besteht. Und er zeigt, was das Museum als Bollwerk der Kulturpädagogik im Sinne einer »Musealisierung des Virtuellen« einer Gesellschaft anzubieten hat, die unter der Fülle ihrer Erinnerungen begraben zu werden droht.
Dennis Niewerth (2018): Dinge – Nutzer – Netze: Von der Virtualisierung des Musealen zur Musealisierung des Virtuellen. Bielefeld: transcript.
Vita
Dennis Niewerth hat Medienwissenschaft und Geschichte studiert und im August 2009 zunächst seine Bachelorarbeit zum Thema Historische Gedankenexperimente und ihre Medien, im September 2011 dann seine Masterarbeit über Das virtuelle Museum an der Ruhr-Universität Bochum vorgelegt. Seit 2011 ist er Promotionsstudent der Medienwissenschaft, der Arbeitstitel seiner Dissertation lautet Von der Virtualisierung des Musealen zur Musealisierung des Virtuellen. Von Oktober 2009 bis September 2011 war er Grund-, von Juli 2012 bis Juli 2015 Promotionsstipendiat der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit. Zu seinen Forschungsinteressen zählen neben der Museumswissenschaft die Theorie, Technik und Ästhetik digitaler Medien sowie die Wissenschaftsgeschichte und die Geschichtstheorie.
Kontakt
mail: dennis.niewerth@rub.de