Am Mittwoch, den 5. 11. um 18.00 Uhr (c.t., GABF 04/611)), wird der Philosoph Gerhard Gamm das diessemestrige Bochumer Kolloquium Medienwissenschaft (bkm) eröffnen. Er wird einen Vortrag halten zu dem insbesondere in der derzeitigen Krise hochviruleten Thema:
Vertrauen haben. In einer Welt voller Überraschungen.
Gamm, der an der Technischen Universität Darmstadt lehrt, wurde durch seine Arbeiten zur Flucht aus der Kategorie und zur Semantik der Unbestimmtheit einem breiteren Publikum bekannt. Er hat dabei insbesondere auch Medien und Techniken als zentrale zeitgenössische Unbestimmtheitsgeneratoren aufgefaßt und gezeigt, daß technologische Prozesse entgegen dem lang dauernden mechanistischen Vorurteil gerade von Unschärfe durchquert und also prinzipiell offene Maschinen sind. Die Figuren des Unbestimmbaren und Unausdeutbaren, wie sie längst unsere Selbst- und Weltwahrnehmung und Erfahrungsbildung regieren, sind, so läßt sich im Anschluß an Gamm formulieren, der Niederschlag von Technisierung und Medialisierung, wie sie das Zeitalter von Kybernetisierung und Informatisierung charakterisieren.
Literaturempfehlung:
Gamm, Gerhard: “Technik als Medium. Grundlinien einer Philosophie der Technik” u. ders.: “Anthropomorphia inversa. Die Medialisierung von Mensch und Technik”,
in: Gamm, Gerhard: Nicht nichts. Studien zu einer Semantik des Unbestimmten. Frankfurt/Main 2000: S. 275-287 bzw. 288-307.