Killerspiele, Ballerspiele oder einfach Gewaltspiele und Ego-Shooter: Gewalthaltige Computer- und Videospiele stehen besonders in Deutschland immer wieder im Fokus der Öffentlichkeit. Zuletzt wurde die Jury des Deutschen Computerspielpreises dafür kritisiert, dass sie nach der Empörung um die letztjährige Auszeichnung von „Crysis 2“ dieses Jahr das Adventure „Chaos of Deponia“ und nicht das Anti- Kriegsspiel „Spec Ops 2“ zum besten deutschen Spiel gekürt hatte.
Doch nicht nur in der medialen Berichterstattung begegnet man dem Begriff der Gewaltspiele, sondern auch im Kontext der Medienwirkungsforschung, der Altersfreigaben und – nicht zu vergessen – den jugendlichen Spielern und ihren Familien selbst. Diese Mikrowelten bestimmen maßgeblich, was wir als „Jugendgefährdung“ ansehen und wie wir „Jugendliche“ und „Computerspiel“ definieren. Genau diese Zusammenhänge erforscht Prof. Dr. Estrid Sørensen an der Ruhr-Universität Bochum. In ihrem Vortrag „Die Mikrowelten der Gewaltspiele“ wird Sørensen vorstellen, wie sich die drei Aspkete gegenseitig beeinflussen, wie Wissen über (vermeintlich) jugendgefährdende Computerspiele zwischen diesen Welten zirkuliert und welche Wissens-Landschaften entstehen.
Zur Vertiefung des Themas und zur Einführung in die Erforschung digitaler Spiele hat die Initiative Game Studies (IGS) zudem einen Workshop mit Sørensen vorbereitet. Mithilfe aussagekräftiger Materialien erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer weiterführende Einblicke in die Erforschung digitaler Spiele und können aktuelle Ansätze der Game Studies diskutieren.
„Nach der positiven Resonanz auf unseren Praxisworkshop zum Thema Serious Games for Health freuen wir uns, dass auch die theoretische Beschäftigung mit dem Thema Games großen Anklang findet. Der Workshop ‚Die Erforschung digitaler Spiele’ erfreut sich einer großen Nachfrage, aber noch sind einige Plätze frei“, berichten Lukas Piechulek und Sabine Schollas von der IGS. „Wir können nur allen Interessierten raten, sich zeitnah über unsere Homepage anzumelden, denn sowohl Unterschiede als gerade auch die Berührungspunkte im praktischen Umgang mit Spielen sind wirklich interessant“, so die beiden. Und Estrid Sørensen ergänzt: „Vielleicht ermöglichen die Ergebnisse eine Debatte nicht über Wahrheit, sondern über die Frage wie wir zusammen mit (oder ohne) Gewaltspiele leben möchten.“
Fakultät für Sozialwissenschaft
16.05.2013 Estrid Sørensen (Ruhr-Universität Bochum) Vortrag: „Die Mikrowelten der Gewaltspiele“
17.05.2013 Estrid Sørensen (Ruhr-Universität Bochum) Methodenworkshop: „Die empirische Erforschung digitaler Spiele“
Alle Vorträge beginnen um 18.00 Uhr und finden statt an der Ruhr-Universität Bochum, Raum GABF 04/611. Die Workshops gehen von 10.00-14.00 Uhr und finden statt an der Ruhr-Universität Bochum, Raum GBCF 05/703. Um Anmeldung wird gebeten unter www.rub.de/igs.
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.rub.de/igs www.facebook.com/initiativegamestudies
Bei Fragen wenden Sie sich an Sabine Schollas oder Felix Raczkowski unter: sabine.schollas@rub.de oder felix.raczkowski@rub.de.
Die Vortragsreihe wird unterstützt vom Institut für Medienwissenschaft, der Fakultät für Sozialwissenschaften sowie der Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH.