Bernard Stiegler – Hypermaterialität und Psychomacht
Aus dem Französischen v. Ksymena Wojtyczka
Herausgegeben und mit einem Essay von Erich Hörl
Zürich-Berlin: diaphanes 2010
Was heißt es, unter hyperindustriellen Bedingungen zu leben, die seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und insbesondere in unserer Gegenwart das Existieren von Grund auf transformieren? Diese Hauptfrage entfaltet Bernard Stiegler in den drei Gesprächen dieses Bandes. Weit davon entfernt, sich von der Bühne der Geschichte zu verabschieden, ist der Industrialismus heute dabei, sich auf der Basis neuer Medientechniken und Technologien zu radikalisieren. Die Industrialisierung erfasst und besetzt ganz neue Bereiche, die von Nanostrukturen bis hin zu den neurologischen Grundlagen des Unbewussten reichen. Diese Felder des Hypermateriellen sind längst zum zentralen Schauplatz industrieller Wunschpolitiken geworden, die das Begehren besetzen, und sie stellen die Hauptangriffsfläche der Psychomacht dar. Die Durcharbeitung unserer wunschgeschichtlichen Situation, der genaue Aufweis ihrer technisch-medialen Verfassung, schließlich die Ausarbeitung einer neuen Politik des Geistes, das zeigt der Essay des Herausgebers, gehört zu den großen Herausforderungen zeitgenössischen Denkens und insbesondere heutiger Medientheorie und -philosophie.
Verlagsinfo: Hypermaterialität und Psychomacht