Wir trauern um unseren Kollegen und Freund Prof. Dr. Wolfgang Beilenhoff, der am 24. Februar 2021 verstarb. Wolfgang Beilenhoff war nach einem Studium der Slavistik und Filmwissenschaft und der Mitarbeit in verschiedenen Forschungsgruppen, etwa zur Intertextualität und Intermedialität in Konstanz, von 1991-2008 Professor für Filmwissenschaft an der Ruhr-Universität. Nachdem er sich viele Jahre für die innovative Ausrichtung und in schwierigen Zeiten für den Erhalt des dortigen Instituts für Film- und Fernsehwissenschaft eingesetzt hatte, war er eine treibende und inspirierende Kraft bei der Neugründung der Einrichtung als Institut für Medienwissenschaft Anfang der 2000er Jahre. In der Fakultät für Philologie galt er als profilierte und weitsichtige Forscherpersönlichkeit. Ab 2002 leitete er das Forschungsprojekt „Medialität und Körper. Das Gesicht im Film“ in einer Forschungskooperation der Universitäten Aachen, Bochum, Bonn und Köln. International profilierte er die Medienwissenschaft durch Gastprofessuren in Vilnius und Moskau und war ein hochgeschätzter Experte und Brückenbauer für die osteuropäische und russische Filmgeschichte und Filmtheorie. Nach seiner Emeritierung war er am „Internationalen Kolleg für Kulturtechniken und Medienphilosophie“ an der Bauhaus-Universität als Fellow und Berater tätig.
Wolfgang Beilenhoff hat als ein interdisziplinär forschender, vielseitiger und hoch anerkannter Kollege besonders viel für die Etablierung der Filmwissenschaft in Deutschland getan. Die Film- und Medienwissenschaft verliert mit ihm einen großartigen Kollegen, das Institut für Medienwissenschaft in Bochum wird immer mit seinen Leistungen verbunden werden und ihn in dankbarer und ehrenvoller Erinnerung behalten.
Oliver Fahle
für das Institut für Medienwissenschaft
Universität Wien: Zum Tod des Filmwissenschaftlers Wolfgang Beilenhoff