23.05.2017 | FELIX BRINKER (Freie Universität Berlin / D)
Marvel Superhero Movies, Audience Engagement, and the Politics of 21st Century Blockbuster Seriality
Abstract
Spätestens seit dem Jahr 2000 hat sich der Superhelden-Blockbusterfilm zu einem der dominierenden Genres des amerikanischen Blockbusterkinos entwickelt. Dabei brechen Filmserien über die Abenteuer von Comic-Helden wie Iron Man, Spider-Man oder Captain America nicht nicht nur wiederholt Rekorde an den Kinokassen, sondern stehen zudem im Zentrum eines breitgefächerten globalen Popkulturphänomens mit massenmedialer Omnipräsenz, welches die Aneignungspraktiken engagierter Fankulturen ebenso umfasst wie die (nicht nur wohlgesonnenen) Expertenmeinungen von Filmkritikern und die scheinbar endlose Proliferation von mehr oder weniger eng verwandten Superheldenerzählungen in einer ganzen Reihe von anderen Medien. Der Vortrag betrachtet verschiedene Dimensionen der ästhetischen Praxis gegenwärtiger Superheldenfilme um zu zeigen, dass die zeitgenössische Popularität des Genres letztlich auch einer ganzen Reihe von narrativen, film-ästhetischen und thematischen Elemente und Verfahren fußt, die gleichermaßen einer Politik der Zuschauermobilisierung verpflichtet sind. Superhelden-Blockbusterfilme, so die These, erscheinen damit als exemplarisch für die Verfahren einer digitalen Populärkultur, die erhöhte Ansprüche an den Medienkonsum ihrer Rezipienten macht und versucht, deren kulturelle Produktivität und Teilnahme in sozialen Onlinemedien für die Zwecke der eigenen Sichtbarkeit und Profitabilität einzuspannen. Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten.
Biographical Note
Felix Brinker schloss 2012 sein Studium der Amerikanistik an der Leibniz Universität Hannover ab und ist seit 2013 Doktorand an der Graduiertenschule fur Nordamerikastudien am John F. Kennedy Institut der Freien Universität Berlin. Von 2013-2016 war er ein assoziiertes Mitglied der DFG-Forschergruppe zum Thema „Populare Serialität – Ästhetik und Praxis.“ Seit 2012 hat er mehrere Artikel zur Politik und Logik serieller Formate in amerikanischen Kino und Fernsehen veröffentlicht, zuletzt den Beitrag “Transmedia Storytelling in the ‘Marvel Cinematic Universe’ and the Logics of Convergence-Era Popular Seriality” zur Aufsatzsammlung Make Ours Marvel: Media Convergence and a Comics Universe (Hrsg. Matt Yockey, University of Texas Press, 2017).