Medien|Denken – Metaphern der Emersion – Robert Dörre

26.06.25 | ROBERT DÖRRE

Eine Diskursgeschichte eingreifender Medien.


Abstract

Ausgangspunkt des Vortrags bildet die Beobachtung, dass das Aufkommen neuer Medienformate und -techniken häufig in Form emersiver Metaphern diskutiert wird. Diesen Figuren des Eingreifens, Auftauchens und Überschreitens widmet sich der Vortrag aus einer diskursanalytischen Perspektive und beleuchtet dabei zum einen, wie mediale Zäsuren über ›Metaphern der Emersion‹ erzählt, markiert und hervorgebracht werden, und fragt zum anderen nach den (affekt-)politischen Funktionen, die metaphorische Erklärungsmodelle erfüllen.

Als zentrale Fallbeispiele werden die Diskursfiguren des ›Bilderkrieges‹ und des ›Bildes als Waffe‹ diskutiert, die von der Diskussion um 9/11 als Medienereignis bis hin zu den Exekutionsvideos des sogenannten Islamischen Staats als Beschreibungsmodell für neuartige dokumentarische Bilder politischer Gewalt ventiliert wurden. Unter Rückgriff auf kognitive und diskursive Metaphertheorie entwickelt der Vortrag eine kritische Perspektive auf emersive Metaphern und plädiert mit Barthes‘ Mythentheorie für eine Re-Politisierung besagter Bilder.

Content Note:

Der Vortrag thematisiert politisch motivierte Gewalt im Kontext terroristischer Akteur*innen sowie deren Strategien medialer Selbstinszenierung. Dabei werden verschiedene Formen von Gewalt, Mechanismen ihrer medialen Verbreitung sowie deren diskursive Verarbeitung analysiert. Das im Vortrag verwendete Bild- und Videomaterial enthält Darstellungen gewalthaltiger Handlungen, verzichtet jedoch auf explizite Visualisierungen von Gewaltfolgen oder Opfern.


Dienstag, 24.06.2025, 18.15 Uhr, GB 8/137 und via ZOOM:

https://ruhr-uni-bochum.zoom-x.de/j/67581487346?pwd=FP4UjVdfnBx08QjsbpDv9QUNRdZkut.1″

Christian Heinke