11.07.23 | SOLMAZ GHOLAMI (Association of Iranian Filmmakers and Theatre Artists Abroad / Ruhr-Universität Bochum / D)
Frau, Leben, Freiheit – Aktuelle Positionen von Künstler:innen im Exil
Abstract
Die Filmemacherin, Wissenschaftlerin und Aktivistin Solmaz Gholami wird die Rolle von Künstler:innen und von unterschiedlichen Protestformen Kulturschaffender im Iran im Rahmen der aktuellen politischen Situation skizzieren. Eine besondere Rolle spielt Bewegtbild für die revolutionäre Bewegung, daher wird die Arbeit einiger Filmemacher:innen vorgestellt, wie z.B. Jafar Panahi, der wegen der Unterstützung der Demonstrant:innen inhaftiert wurde.
Die vielfältigen Proteste beschränken sich nicht auf das Hijab-Gebot wie in der europäischen Berichterstattung häufig verengend dargestellt wird, sondern gelten dem Kampf für ein besseres Leben.
Es wird vorgestellt, wie weit die Bewegung aktuell gekommen ist und warum sie scheinbar nicht weiter fortschreitet. Zudem werden die Gründe für die Migration von iranischen Künstler:innen und Kulturschaffenden vor und nach der Islamischen Revolution reflektiert.
Nach dem kurzen einführenden Vortrag findet das Filmscreening des gerade fertiggestellten Dokumentarfilms Träume haben keinen Duft (D 2023, R. Solmaz Gholami) statt. Der Film beleuchtet die Entstehung der revolutionären, sozialen und politischen Bewegung im Iran und beleuchtet Formen des zivilen Ungehorsams.
Im Anschluss an die Filmvorführung wird es ein Filmgespräch mit der Regisseurin geben.
Biographical Note
Solmaz Gholami ist eine iranische Filmemacherin. Sie studierte Theaterwissenschaften und arbeitete als Filmeditorin, Drehbuchautorin und Film- und Theaterkritikerin. Aufgrund der schwierigen Bedingungen im Iran entschied sie sich für die Emigration nach Deutschland. Dort absolvierte sie ein weiteres Studium der Film- und Fernsehproduktion/Regie.
Derzeit promoviert sie im Fach Medienwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum mit dem Titel “Frauen Leben Freiheit: audiovisuelle Medien im Kontext sozialer Bewegungen im Iran”. Seit 2022 ist sie dort auch als Lehrbeauftragte tätig.
Im Jahr 2021 drehte sie zwei Kurzfilme, Sieben Minuten und einunddreißig Sekunden und Gassi Gassi, die an verschiedenen internationalen Festivals teilnahmen und Preise gewannen. Sie ist aktiv in der »Association of Iranian Filmmakers and Theatre Artists Abroad«. Ihr Dokumentarfilm Träume haben keinen Duft (2023) beschreibt die Ereignisse, die nach dem Tod von Jina (Mehsa) Amini am 16.09.2022 zur Entstehung der Bewegung »Frau Leben Freiheit« führten.