Seminar – Hörl – Die Krise der Anschauung // ENTFALLEN


Folgende ergänzende Veranstaltungen wird unter Vorbehalt angekündigt:

  • (051 114) Hörl: Die Krise der Anschauung. Zur Technik- und Medien- geschichte eines philosophischen Schlüsselereignisses
  • 14-tägig, Di 12-16, GB 03/42
  • Beginn: 07.11.06
  • Vertiefungsmodul: Ästhetik & Technik / Mediengeschichte; HS: FFW und PuKW
  • !!Anmeldung an der Bürotür GB 5/144

Kommentar:
Das zwanzigste Jahrhundert wurde in der Krise der Anschauung um und nach 1900 und damit in der Erschütterung eines Schlüsselbegriffs mindestens der philosophischen Moderne und neuzeitlicher Wissenschaft geboren. Das Auftauchen pathologischer Funktionen in der Mathematik, die Karriere nicht-euklidischer Geometrien und im Undarstellbaren operierende bzw. die bisherigen Evidenzen des Anschaulichen erschütternde technische Medien haben die Abenddämmerung der Kultur der Anschauung induziert und zu erheblicher philosophischer Unruhe geführt. Wo die von Gaston Bachelard so genannte »euklidischen Mentalität« fragwürdig wurde, kam es zu ontologischen und epistemologischen Neuentwürfen, in deren Nachgeschichte wir heute noch stehen. Das Seminar untersucht die Gründe, das Ausmaß und die Konsequenzen des Evidenzverlustes, den das Denken bzw. die epistemische Kultur der Anschauung erlitt. Einzuholen ist die Problemlage nur auf breiter diskursanalytischer Basis. Philosophische, wissenschafts-, medien- und kunstgeschichtliche Texte werden zu diskutieren sein.
Es wird ein Reader erstellt, der die Textgrundlage des Seminars bildet.


Christian Heinke