Seminar – Queer Film Theory


051 728 Queer Film Theory anhand von klassischen Hollywood-Filmen Stewen
2st., 14-tägig, Fr 14-18, GABF 04/611
Termine: 25.10., 15.11., 29.11., 13.12., 10.01., 24.01. und 07.02.
Gegenstandsmodul: Film/Kino
Systematisches Modul: Gender

Kommentar
Über Fragen einer filmischen Repräsentation von Homo-, Bi- oder Transsexualität und Strategien des Queer Readings hinaus möchte das Seminar dem übergreifenden theoretischen Potenzial nachspüren, das sich im Hinblick auf kulturwissenschaftlich-philosophische und medienwissenschaftliche Theorien aus diesen Identitäten und kulturellen Praktiken ergibt. Konkret sollen anhand von Hollywood-Klassikern queere Konzepte von Identität, Performativität und Temporalität entwickelt und überprüft werden – Formen ihrer formal-ästhetischen Inszenierung und anknüpfend daran ihre Relevanz für die Re-Formulierung klassischer Filmtheorien. (1) Wenn sich Identität nicht mehr in einer Abgrenzung zum begehrten Anderen definiert, sondern dieses immer schon Bestandteil des Selbst ist – wie lassen sich dann die Suche nach Identität und das Konzept eines kinematographischen Begehrens etwa anhand von Filmen wie REBECCA und DAS BILDNIS DES DORIAN GRAY neu denken? (2) Wenn scheinbar natürliche Gegebenheiten (Geschlecht und heteronormative Verhältnisse) als kulturelle Zuschreibungen erscheinen und mediale Repräsentation durch die Logik performativer Aufführung ersetzt wird – wie lassen sich dann anhand von Filmen wie THE WIZARD OF OZ und PILLOW TALK sexuelle Identitäten und eine Identität des filmischen (Ab-)Bildes noch definieren? (3) Wenn Zeit durch die Infragestellung einer (re-)produktiven Sexualität nicht mehr zukunftsgebunden und zielorientiert ist – welche temporalen Sinnzuschreibungen und filmischen Narrationsmuster lassen sich dann etwa in Filmen wie GONE WITH THE WIND und CLEOPATRA ausmachen?

Das Seminar besteht in gleichen Teilen aus intensiven Lektüren von zentralen Texten u.a. von Judith Butler, Lee Edelman und Judith Halberstam sowie aus detaillierten Filmanalysen, die sich in bewusst assoziativen Formen im gemeinsamen Seminargespräch entfalten sollen. Das Seminar findet 14-tägig freitags zwischen 14 und 18 Uhr statt.

 


Christian Heinke