Hannah Peuker, M.A.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Filmwissenschaft mit dem Schwerpunkt Filmtheorie und Filmästhetik von Prof. Dr. Oliver Fahle • Beratung zum internationalen Master FILM UND AUDIOVISUELLE MEDIEN

Raum + Kontakt
Raum: GB 1/ 137
Telefon: 0234 / 32 – 25068
E-Mail: hannah.peuker@rub.de

Sprechstunde: Dienstags 10-12 Uhr


Vita

  • Seit 09/2024: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am IfM bei Prof. Dr. Oliver Fahle
  • Seit 2022: Steering Committee Mitglied des European Network for Cinema and Media Studies (NECS)
  • 2020-2024: Promotion im Rahmen des DFG Graduiertenkollegs „Medienanthropologie” an der Bauhaus-Universität Weimar
  • Titel der Dissertation: Filmerotik. Techniken und Politiken der Anthropomedialität im Kino der 1970er-Jahre
  • Betreuer:innen: Prof. Dr. Christiane Voss (Weimar) und Prof. Dr. Oliver Fahle (Bochum)
  • 2016-2019: Studium des „International Master in Audiovisual and Cinema Studies” (IMACS) an der Goethe-Universität Frankfurt mit Auslandssemestern an der Université de Montréal und der Universidad Pompeu Fabra Barcelona
  • 2012-2016: Bachelorstudium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt

Publikationen

  • „Abject Eroticism. The construction of (female) sexuality in O Palácio dos Anjos (1970)”, in: FFK Journal, Nr.9, Hamburg: AVINUS Verlag, 2024, S.17-32.
  • „Somatische Grenzgänger. Die Ästhetik der Pornochanchada im Kontext der brasilianischen Militärdiktatur”, in: montage AV, 30/01, Heftschwerpunkt: Brasilien, Marburg: Schüren, 2021, S.92-115.
  • „Seductive Criticism or Commercial Temptation? Potential and Rejection of the Pornochanchada”, in: Revista Movimento, Nr. 13, Heftschwerpunkt: Historiografar o cinema brasileiro, São Paulo, 2019, S.118-141.
  • „Eine fäkale Hochzeit und eine blutrünstige Oper. Ekel als (anti)ästhetisches Konzept in Pasolinis Die 120 Tage von Sodom”, in: Lointain Zeitschrift für Philosophie, Nr. 1, Heftschwerpunkt: Ästhetik, Frankfurt am Main, 2017, S.33-47.

Forschungsschwerpunkte

  • Ästhetik und Theorie des Films und der audiovisuellen Medien
  • Transnationale Filmanalyse
  • Erotikfilm
  • Medienanthropologie

Aktuelles Projekt

Filmerotik. Techniken und Politiken der Anthropomedialität im Kino der 1970er-Jahre

In einer Gratwanderung zwischen sexueller Revolution und Bedürfniskommerzialisierung, zwischen feministischer Befreiung und misogyner Gewalt eroberten populäre Erotikfilme in der zweiten Hälfte des 20. Jh. die Kinoleinwände. In den 1970er-Jahren fand diese Tendenz in verschiedenen nationalen, politischen und gesellschaftlichen Kontexten ihren Höhepunkt. Kurzerhand von Kritiker:innen und Intellektuellen als schmuddelig, vulgär und obszön verworfen, fanden die Filme hingegen nur selten Einzug in Festival-Programme und akademische Diskurse. Obgleich sich seit einiger Zeit Ansätze der Neubewertung abzeichnen, hält sich die ursprüngliche Diffamierung weiterhin hartnäckig als Dogma filmografischer Wissensordnungen und schlägt sich nicht zuletzt dahingehend nieder, welche Filme theoretisiert, präserviert und zugänglich gemacht werden – und welche nicht.

Die Dissertation setzt an dieser Lücke an fragt, welche Wechselwirkungen sich zwischen der körperlichen Adressierung der Zuschauer:innen durch die Erotik und gesellschaftspolitischen Entwicklungen der 1970er-Jahre aufzeigen lassen. Anhand der italienischen Commedia sexy, der brasilianischen Pornochanchada und dem japanischen Pinku eiga werden sowohl transnationale Charakteristika als auch Partikularitäten der jeweiligen Filmkulturen herausgearbeitet. Im ersten Teil der Arbeit wird eine Systematik angelegt, um filmische Erotik als eigenständige, vom Pornographischen unterscheidbare Filmästhetik und weiter noch als genuin anthropomediales Phänomen, also als existenzbildende Relation zwischen Mensch und Medium, beschreibbar zu machen. Im zweiten Teil wendet sich die Arbeit konkreten Politiken des Erotischen im Italien, Brasilien und Japan der 1970er-Jahre zu. Durch die transnationale Analysemethode werden hierbei migrationsgeschichtlich bedingte Verflechtungen auf ihre andauernden ästhetischen Einflüsse untersucht.