dienstags/donnerstags | 18:00 Uhr | via Zoom
Die Links zu den Veranstaltungen werden rechtzeitig vor den Vorträgen auf dieser Website bekannt gegeben.
Fragen und Anmerkungen können an ifm-mediendenken@ruhr-uni-bochum.de gesendet werden.
Zoom-Link für Dienstag, 25.01.2022: https://ruhr-uni-bochum.zoom.us/j/66976850028?pwd=cXB0WTlmaVpVdjZvajlNTTdYM3JRUT09
Donnerstag, 04.11.2021 | ÇIĞDEN INAN (Berlin / D)
Trauer – Affekt – Wissen. Theorien flüchtiger Widerstände im Kontext rassistischer Gewalt
[bg_collapse view=“link“ color=“#777777″ icon=“arrow“ expand_text=“DETAILS“ collapse_text=“DETAILS“ inline_css=“font-size: 14px; font-weight: bold“]Entlang der Begriffe der Enteignung, der Trauer, des Verlusts und der negativen Affektivität, die im dekonstruktiven Feminismus und in den Black Studies in unterschiedlicher Weise verhandelt werden, diskutiert der Vortrag Potenzialitäten von Affekt-Wissen. Er fragt, wie in Zonen gesellschaftlichen Nicht-Seins (Fanon), die von rassistischer Gewalt und ihrer Verleugnung geprägt sind, Gedächtnis, Bindung und Gegenwissen produziert werden können. In diesem Kontext möchte ich erläutern, wie ein der Enteignung abgerungenes Wissen eine paradoxale Grenzfigur bildet, die ein neues Politikverständnis herausfordert. Autor_innen wie Christina Sharpe, Fred Moten und Stefano Harney rekonstruieren, wenn sie von wake work oder undercommons sprechen, flüchtige, trauernde, in dieser Unvollständigkeit und Unsouveränität verweilende Affekt-Wissens-Praktiken. Sie stellen die kanonischen westlichen Begriffe von Politik, Autonomie und Emanzipation infrage und produzieren ein neues Denken widerständiger Sozialität und prekären Wissens, die die Gewaltbeziehungen erschüttern, aus denen sie agieren. Der Vortrag fragt nach der Wirksamkeit eines derart situierten und gleichzeitig repräsentationsflüchtigen Affekt-Wissens, um sie mit den Erfahrungen migrantisch situierten Wissens im Kontext des NSU-Komplexes in einen transversalen Kontakt zu bringe
Çiğdem Inan ist Soziologin und lebt und arbeitet in Berlin. Ihre Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind Affekttheorien, Poststrukturalismus, Kritische Migrationssoziologie, Gender Studies und Postcolonial Studies. Sie war als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der PH Freiburg sowie als Lehrbeauftragte an der Merz-Akademie, Stuttgart, der Humboldt-Universität zu Berlin, der EHB-Berlin und der Akademie der bildenden Künste in Wien tätig. Mit dem Dissertationsthema „Das Andere des Affektiven“ promoviert sie an der Universität Hamburg. Als Verlegerin ist sie Teil des Verlagskollektivs b_books (Berlin), in dem sie kürzlich eine Neuauflage von C.L.R. James „Die schwarzen Jakobiner. Toussaint Louverture und die Haitianische Revolution“ mitherausgegeben hat. Zu ihren aktuellen Publikationen gehören „NSU, rassistische Gewalt und affektives Wissen“ ( ZRex – Zeitschrift für Rechtsextremismusforschung, Jg. 1, Heft 2/2021), „C.L.R. James und die flüchtigen Widerstände der Haitianischen Revolution“ (b_books/ Dietz-Berlin 2021), „Affekttheoretische Perspektiven auf Rassismus“ (NaDiRa/DeZIM, 2021).
[/bg_collapse]In Kooperation mit dem DFG-Netzwerk Gender, Medien und Affekt
Dienstag, 14.12.2021 | ALESSIA RICCIARDI (Northwestern University Evanston / USA)
Vertigo: Sexual Harassment in Ferrante’s Neapolitan Quartet
[bg_collapse view=“link“ color=“#777777″ icon=“arrow“ expand_text=“DETAILS“ collapse_text=“DETAILS“ inline_css=“font-size: 14px; font-weight: bold“]Through the father-and-son characters of Donato and Nino Sarratore, Ferrante’s epic tetralogy of Neapolitan novels dramatizes its protagonist Elena’s disturbing experience of sexual abuse in terms of repetition. In the end, no prospect of justice or emotional resolution offers itself to Elena as consolation for the harassment and misogynist aggression that she faces throughout the Neapolitan Quartet, particularly in light of the fact that she appears to forgive Donato over time. Through readings of the language and events of the four novels, I will investigate Ferrante’s fearless representation of women’s sexuality and the violence that they endure from men. This unflinching frankness, I will argue, is the political hallmark of Ferrante’s writing.
Alessia Ricciardi is the Herman and Beulah Pearce Miller Research Professor in Literature and the director of the Program in Comparative Literary Studies at Northwestern. She has a BA in philosophy from the University of Pisa, a DEA (master’s degree) from Paris VII in psychoanalysis, and a Ph.D. in comparative literature from Yale University. Her main interests are French and Italian contemporary literature, cinema, political philosophy, psychoanalysis, and gender studies.
[/bg_collapse]Dienstag, 11.01.2022 | THOMAS HAWRANKE (Kunsthochschule für Medien Köln / D)
Give the humans a reason to fear you! – Tiere im Computerspiel
[bg_collapse view=“link“ color=“#777777″ icon=“arrow“ expand_text=“DETAILS“ collapse_text=“DETAILS“ inline_css=“font-size: 14px; font-weight: bold“]Die Repräsentation und Darstellung von Tieren ist fester Bestandteil einer Vielzahl von Computerspielwelten. Designer*innen nutzen das Bild der Tiere, um Wildnis zu simulieren, Beziehungsgefüge zu vermitteln, oder um das Feindbild einer Bestie zu etablieren. Hierin folgt das Computerspiel formal der Repräsentation von Tieren in anderen Medien wie Film und Fernsehen. Neben der Inszenierung und Narration ist das Computerspiel jedoch auch ein Handlungsdispositiv und Raum sozialer Teilhabe: In ihm kann mit/gegen/für Tiere gehandelt werden. Sie sind Interaktionspartner*innen – werden als Avatare spielbar oder folgen der von Menschen zugeschriebenen Wildheit ihrer Skripte. Durch ihre Anwesenheit in einer Vielzahl von Spielwelten sind sie Ausgangspunkt für ethische Debatten, Streit und Diskussionen über das Virtuelle an-sich.
In meinem Vortrag möchte ich den Spielraum als Resonanzkörper für das Tierliche zeichnen. Wie werden die Belange der Tiere im Spiel adressiert und wie reagieren angrenzende Spieler*innengemeinschaften auf das gestaltete Verhalten und die zugeschriebenen Rollen der Tiere? Wie kann das Computerspiel für die Tiere sprechen und welche Nischen hält sein angrenzender Möglichkeitsraum für aktivistische Handlungen bereit? Im Rahmen meiner Präsentation werde ich drei Kunstprojekte vorstellen, die thematisch unterschiedliche Aspekte dieser Fragestellungen abdecken: Von der Gestaltung tierlichen Verhaltens, über das Hineinfühlen in ein Avatar-basiertes Tier-Dasein, bis hin zu transgressiven Praktiken des Spielens als aktivistische Handlungen.
Thomas Hawranke, Ph.D., ist künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Kunsthochschule für Medien Köln. Er promovierte Praxis-basiert an der Bauhaus-Universität Weimar zum Thema Modding in Computerspielen, ist Mitglied der Künstlergruppen susigames und Paidia Institute und war Artist-in-Residence und Stipendiat des Zentrums für Kunst und Medien (ZKM) Karlsruhe. Sein Post-Doc-Projekt befasst sich mit der Darstellung von Tieren in Mainstream-Medien wie Computerspielen, YouTube usw.
[/bg_collapse]Donnerstag, 20.01.2022 | PETER GEIMER (Freie Universität Berlin / D)
Im Fixierbad der Geschichte. Historische Rekonstruktion in Fotografie und Film
[bg_collapse view=“link“ color=“#777777″ icon=“arrow“ expand_text=“DETAILS“ collapse_text=“DETAILS“ inline_css=“font-size: 14px; font-weight: bold“]Die Vergangenheit ist unbeobachtbar. Man hat von ihr gehört oder gelesen, man erinnert sich an sie, sortiert ihre Hinterlassenschaften oder macht sich nachträglich ein Bild davon, wie sie gewesen ist. Aber keine dieser Formen des Gedenkens stellt die Vergangenheit wieder her. Was wir von ihr wissen oder imaginieren, erfahren wir über Umwege: Erzählungen, Dokumente, Bilder, materielle Überreste. Der Vortrag diskutiert die besondere Rolle, die dabei der Fotografie zukommt. Die Fotografie, so beschreibt Siegried Kracauer diese Rolle ‚faßt den Restbestand, den die Geschichte abgeschieden hat‘. Ausgehend von dieser Bestimmung behandelt der Vortrag die Frage fotografischer Evidenz am konkreten Beispiel historischer Fallstudien (darunter die Fotografien der Ausstellung ‚Verbrechen der Wehrmacht‘). Ist Kracauers „Errettung der Wirklichkeit“ heute noch zu retten?
tba.
[/bg_collapse]In Kooperation mit dem DFG-Graduiertenkolleg Das Dokumentarische. Exzess und Entzug
Dienstag, 25.01.2022 | NATASCHA FRANKENBERG (Ruhr-Universität Bochum / D)
Lagen lesbisch/queerer Filmgeschichte: von Queeren Zeitlichkeiten und Prekarität
[bg_collapse view=“link“ color=“#777777″ icon=“arrow“ expand_text=“DETAILS“ collapse_text=“DETAILS“ inline_css=“font-size: 14px; font-weight: bold“]tba.
tba.
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